Dieser Freitag war ein Freutag und Edelsteine findet man nicht nur beim Juwelier, sondern primär verborgen in grauem Geröll.
So oder ähnlich könnte man den wunderbaren Abend, den wir dem Ensemble Sun Dew in der Neuköllner Bar Neue Nachbarn zu verdanken haben zusammenfassen.
(Der Abend war so außergewöhnlich, dass wir hier gleich beide einen Eintrag verfassen.)
Aber von vorn:
Vor einiger Zeit erreichte uns eine Nachricht von Johannes, in der er uns zum Recordrelaese der Band Sun Dew einlud. Es passiert mir nicht oft, dass der Funke bereits beim Hören erster Takte einer Rezensions-CD überspringt; hier war es so.
Die Location kannte ich nicht, wohl aber die Gegend rund um den Herrmannplatz in Berlin Neukölln, und die ist nicht sonderlich hipp, nicht mal so wahnsinnig trendy (aber das scheint sich gerade zu ändern?).
Um es mal so neutral wie möglich auszudrücken: Das „Neue Nachbarn“ ist in Räumen ansässig, in denen in früheren Zeiten vermutlich anderen Aktivitäten nachgegangen wurde und in denen jetzt – kreativ umgewidmet- eine freundliche, offene Atmosphäre herrscht – charmant und sehr französisch, was aber auch der Band um Héloise Lefebvre und Paul Audoynaud geschuldet sein mochte.
Die Musik zu beschreiben, ist dem Huflaikhan ja eher gegeben als mir, daher von meiner Seite nur so viel:
Solch intelligent und fein durchkomponierte Stücke mit so viel brillianter Virtuosität und spürbarer Spielfreude ohne selbstdarstellerisch große Gesten dargeboten, sind eine kostbare Seltenheit:
Deshalb an dieser Stelle an ein großer Dank an die wunderbaren Musiker
Héloise Lefebvre (Violine, Viola, Voice)
Paul Audoynaud (Guitars)
Liron Yariv (Cello)
Johannes von Ballestrem (Piano, Fender Rhodes, Wurlitzer, Synthis)
Paul Santner (Double Bass, Electric Bass)
Christian Tschuggnall (Drums, Percussion, Lap Steel Guitar),
die trotz enger räumlicher Verhältnisse (auf der sehr kleinen Bühne war nicht einmal genug Platz für ein Klavier) uns Zuhörern ein so großes Geschenk gemacht haben.
Wer jetzt Lust bekommen hat, sich anzuhören, was wir gehört haben (wehe wenn nicht… 😉 ) hier kann man nicht nur sehen, sondern auch hören:
Und hier nochmal der Link zur Jazzzeitung, in dem sich der Huflaikhan dem Abend auch vom Standpunkt des Musikwissenschaftlers nähert: https://www.jazzzeitung.de/cms/2017/05/elegant-kraftvoll-komplex-und-leicht-sun-dew-neue-nachbarn-berlin/
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